Der kreative innere Kompass

Du kannst, wenn du willst.
Keiner kann für dich Entscheidungen treffen, sie können nur Zweifel säen.
Es gibt viele Wegen, die du beschreiten kannst,
Viele Ziele, die du erreichen kannst, wenn du es wagst,
Wenn du daran glaubst, dass du alles hast,
Was du dafür brauchst.
Wir alle haben Zweifel.
Fragen zu Auswahlmöglichkeiten. Ist das was du willst?
Es gibt so viele Dinge, die berücksichtigt werden müssen,
Viele Fäden, die in verschiedene Richtungen ziehen.
Die Angst vor Fehltritten
Kann alles verdunkeln.
Wir alle haben Zweifel,
Aber das Schönste, was du hast,
ist ein hell leuchtendes Licht
Und es wohnt in dir,
Ein Kompass,
der deine Nacht erhellt.
Sie wissen nichts.
Sie haben keine Antworten, nur du kennst sie.
Es gibt so viele Wege, die du gehen kannst
Viele Ziele, die erreicht werden können, wenn du dich traust,
zu glauben, dass du hast, was es dafür braucht.
Wir alle haben Zweifel.
Aber das Schönste, was du hast,
Ist ein hell leuchtendes Licht
Und es wohnt in dir.
Ein Kompass,
Der deine Nacht erhellt.


Two Steps From Hell - Compass

Der innere Kompass

Es gibt für mich keinen besseren Song, der diese Reise beschreibt. Deswegen beginnt dieser Beitrag mit dem von mir übersetzten Songtext von Two Steps From Hell’s Song “Compass”. Ich höre ihn sehr oft, aber vor allem, wenn etwas im Umbruch ist. Das Leben verändert sich ständig. So auch bei mir. Interessen verschieben sich, Träume und Visionen formen sich neu. Der Weg zu deinem wahren Selbst ist niemals konstant und kann auch oftmals beschwerlich sein. Deswegen ist es gut, wenn es Dinge gibt, die dir dabei helfen, auf Kurs zu bleiben. Und gerade solche Songs sind sehr tröstend und inspirierend. Ein guter Soundtrack für die eigene Reise, findest du nicht?

Mein Kompass schlägt immer mal aus, gibt mir eine Richtung für meine kreativen Wünsche und Visionen vor. Und doch zögere ich immer wieder, sie anzugehen, aus Sorge, es könnte nicht mein Weg sein, als verschwende ich wertvolle Zeit. Ich bin sehr begeisterungsfähig und voller Inspiration. Also müsste es mir dann nicht leicht fallen Dinge zu kreieren, meine kreative Seele auszudrücken? Tatsächlich ist es schwer, wenn wir versuchen, unsere Vorstellungen und Wünsche in das Leben anderer zu pressen, unsere Kreativität zu kneten, wie einen Kuchenteig, damit sie in eine Form passt, die uns die Weiten des Internets präsentiert. Verstehe mich nicht falsch. Es ist nicht verkehrt, sich inspirieren zu lassen, Tutorials anzuschauen oder in den Tiefen der vielen Blogs und Lifestyles zu versinken. Aber irgendwann stehst du inmitten eines Pfades, der nicht deiner ist und siehst vor lauter Unterholz und diffusen Nebel nicht, wie es weitergehen soll. Dann wird die Inspiration zur Überforderung. Auch mir geht es noch so. “Oh das wäre cool, das kann ich mir für mich vorstellen”, denke ich sehr oft, wenn ich Videos von Illustratoren sehe oder einen Blogpost über Slow Living lese. Und dann versuche ich, diese Impulse zu implementieren und merke schnell, wie mühsam es für mich ist, meine Kreativität in Formen zu zwängen, für die sie nicht geschaffen ist. Vergleiche dein Kapitel 3 nicht mit einem Kapitel 20 von jemand anderem. Die Geschichten und Leben sind vollkommen verschieden. Das musste ich lernen und mir vor allem eingestehen. Sich mit dem eigenen Leben und nicht mit denen der anderen zu beschäftigen, kann sehr beängstigend sein. Sich ein anderes Leben zu träumen ist definitiv einfacher. Aber ein Luftschloss ist nicht von Dauer und der Absturz aus anderen Gefilden kann wehtun. Deswegen gibt es einen wichtigen ersten Schritt, den du tun solltest - und zwar auf dich zu.

Wie findest du deinen inneren Kompass?

Die Nebel im Inneren zu lichten, ist nicht so leicht, aber ich habe mit der Zeit einige gute Ansätze und Hilfen beim Entdecken des inneren Kompasses kennengelernt. Du musst sie natürlich nicht alle annehmen und ausprobieren, aber vielleicht spricht dich das ein oder andere an.

  1. Verhaltenstherapie
    Viele schrecken noch vor einer Therapie zurück, weil sie denken, dass es ein Eingeständis wäre, verrückt zu sein und dass die anderen einen für immer mit diesem Label sehen werden. Dabei kann eine Verhaltenstherapie dir helfen, dich selbst besser zu verstehen. Du musst dich nicht gleich mit Tiefenpsychologie befassen. Ein paar Gespräche mit einem Unbeteiligten kann helfen, die Gedanken und Vorstellungen, sowie Sorgen einfach mal auszusprechen und zu ordnen.

  2. Intuitives Malen / Schreiben
    Ich gehe davon aus, dass, wenn du über den Blog gestolpert bist, ein ebenso kreativer Mensch bist wie ich. Auch wenn nicht, kann es sehr heilend und inspirierend sein, mit Worten und Farben zu spielen und zu beobachten, was es mit dir macht.

  3. Tagebuch / Art Journaling
    Das klassische Tagebuch ist jedem ein Begriff. Für die Kreativen unter uns gibt es das Art Journal, was mit dem intuitiven Malen einhergeht. Bestimmte Gedanken, Sorgen und Ideen werden durch Farben, Stempel, Collagen untermalt und ausgedrückt. Damit beschäftige ich mich gerade intensiver und es wird die ein oder andere Art Journal-Seite definitiv einen Weg auf diesen Blog finden.

  4. Meditation
    Sich schon für fünf Minuten einmal hinzusetzen, die Augen zu schließen und einmal durchzuatmen, kann den toxischen Alltagsstrom einmal durchbrechen. Doch wollen wir wirklich auf die Reise in unser inneres Selbst gehen, bedarf es schon einer gewissen täglichen Praxis, in der du erforschst, was sich hinter dem äußerlichen Lärm versteckt.

  5. QiGong / Yoga
    Für mich ist beides eine Art Bewegungsmeditation. Da es mir schwer fällt, lange wirklich still zu sitzen, bieten sich QiGong oder Yoga für mich an. Ich komme runter und besinne meine Gedanken wieder auf mich. Erst wenn du wirklich bei dir angekommen bist, hast du die Möglichkeit zu erkennen, was da in dir arbeitet.

  6. Traumtagebuch
    Ich träume viel Mist zusammen. Ich erinnere mich mal mehr und mal weniger daran. Aber damit zu arbeiten, kann ein spannender Ansatz sein. Herauszufinden, welche Themen der Geist im Schlaf noch einmal aufarbeitet und wie du dich im Traum damit fühlst, kann ein Hinweis sein, worauf du im wachen Zustand vielleicht einmal einen näheren Blick werfen solltest. Denn offenbar lassen dich diese Themen auch im Schlaf nicht los.

  7. Persönlichkeitstypen (MBTI / Enneagramm)
    Mein Durchbruch auf dem Weg zu mir selbst und definitiv ein oder zwei separate Blogbeiträge wert. Zu wissen, welcher Persönlichkeitstyp ich bin, hat mir die Augen geöffnet. Nach dem MBTI bin ich ein INFJ, laut Enneagramm ein 4w5. Introvertiert, kreativ, empathisch und mit feinen Antennen, verkopft, gerne in ihrer eigenen Welt, perfektionistisch, auf der Suche nach dem tieferen Sinn und ebensolchen Gesprächen, wachstumsorientiert und mit einem großen Vertrauen in das Universum. Das ist nur eine kurze Zusammenfassung der Eigenschaften. Alles andere würde hier den Rahmen sprengen. Es hat mir jedoch sehr geholfen, auf diesem Weg erklärt zu bekommen, wie ich ticke und warum ich so bin, wie ich bin. Ich bin nicht besonders, aber irgendwie doch anders - und das ist gut so. Denn gerade das kann ich für meinen weiteren Weg nutzen.

  8. Morgenseiten
    Was ist denn das, fragst du dich vielleicht. Kurz gesagt, sind das drei Seiten, die du möglichst gleich morgens frei heraus schreibst, damit alles Unnötige aus deinem Kopf raus ist. Diese Methode stammt von Julia Cameron. Im nächsten Abschnitt werde ich genauer darauf eingehen, denn ihr “Weg des Künstlers” ist eine gute Möglichkeit, den inneren Kompass neu auszurichten und sich selbst zu überwinden, sich seine Träume und Wünsche einzugestehen und daran zu arbeiten.

Der Weg des Künstlers

Mich immer wieder auf meinen inneren Kompass zu besinnen und in mich hineinzuhorchen, hilft wieder auf Kurs zu kommen, wenn ich drohe abzudriften. Ich kann mir so vieles für meine Zukunft vorstellen und habe ganz meines Persönlichkeitstyps Angst konkret zu werden. Deswegen habe ich mir jetzt für das letzten Quartal des Jahres vorgenommen, alles noch einmal neu auszujustieren, damit ich wieder auf meinen Kurs komme. Die letzten drei Monate diesen Jahres werde ich ihn gehen, den “Weg des Künstlers”.
Dabei handelt es sich um ein 12-Wochen-Programm, erprobt und aufgeschrieben von Bestseller-Autorin Julia Cameron. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen hat sie dieses Programm entwickelt, um Rat und Hilfestellungen auf der kreativen Reise zu geben. Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung der Kreativität, um Blockaden zu lösen, sich Ängsten zu stellen und Abhängigkeiten zu überwinden. Oft stehen wir uns dabei selbst im Weg, unterschätzen unsere Fähigkeiten und zweifeln an uns und unserem inneren Kompass. Dieses Buch soll helfen, wieder auf Kurs zukommen, sich mit der Vergangenheit zu versöhnen und sich seine Zukunft zu visualisieren. Dabei gibt Julia Cameron uns zwei sehr wichtige Arbeitsmittel an die Hand, mit denen wir die Schleier in uns lichten und wieder Klarheit bekommen.

  • Morgenseiten
    Wie oben schon angedeutet, sollte es das erste an diesem Tag sein, was du tust. Nach deinem eigenen Bewusstseinsstrom zu schreiben, ohne irgendeinen Zensor. Schreibe das auf, was dir gerade in den Kopf kommt, was dich nervt, worüber du dir Sorgen machst oder was du dir wünscht. Drei Standardseiten vollschreiben, klingt erst einmal viel, soll aber einen gewissen Fluss beim Schreiben entwickeln. Du sollst dich freischreiben und nach dem anfänglichen Lästern und Auskotzen entsteht Raum in unserem Geist, der die Gedanken wieder freier fließen lässt. Stell dir das vor wie ein Stau auf der Autobahn. Wenn etwas die Straße blockiert, geht’s nicht weiter. In unserem Kopf sind das oftmals einfach die Sorgen des Alltags, Ärger auf Arbeit oder emotionale Verletzungen. Wenn du die erst einmal aufschreibst - also das Hindernis auf der Autobahn weg räumst - kann der Gedankenverkehr wieder fließen. Und alles, was noch in deinem Geist verborgen ist, kommt zum Vorschein. Ich finde das eine sehr spannende Sache und schreibe schon, unabhängig von dem Kurs, einige Wochen Morgenseiten. Durch sie bin ich eigentlich auf das Buch von Julia Cameron gekommen. Nach meinen ersten Eindrücken hilft es ungemein und gibt einem so auch die Möglichkeit für sich einfach mal rumzuspinnen und zu träumen. Wenn es auf dem Papier steht, ist es nicht mehr in deinem Kopf und du wirst freier. Selbst wenn du anfängst und gefühlt hundertmal schreibst: “Mir fällt nichts ein” oder “Meine Nachbarn sind doof”. Dann ist das so und du musst nicht weiter über dieses Detail nachdenken. Irgendwann äußern sich Muster und es tauchen immer wieder ähnliche Themen auf, verfestigen sich Vorstellungen und Ziele. Das ist die Arbeit deines inneren Kompasses. Dann schlägt er aus und legt dir nahe, deinen Weg in diese Richtung fortzusetzen.

  • Künstlertreff
    Dabei handelt es sich um mindestens zwei Stunden in der Woche, die du mit dir alleine verbringst und etwas abseits von deiner Arbeit oder deinem Alltag verbringst. Ein Ausflug in die Galerie, Wandern gehen, Ausprobieren einer neuen Maltechnik, ein Wellness-Tag, einen alten Film schauen, einen Flohmarkt besuchen usw. Damit soll unser kreatives Bewusstsein genährt und wieder in Schwung gebracht werden. Wichtig ist, dass du hierbei wirklich alleine bist und dir von niemandem reinreden lässt. Egal, was du tust. Hier geht es erst einmal nur um dich und deinen “inneren Künstler”, wie Julia Cameron das so schön ausdrückt.

Das alles sind wirkungsvolle Techniken, um sich selbst noch etwas besser kennenzulernen. Wenn du dich darauf einlässt, können sie dir helfen, dich wieder mehr mit deinem inneren Kompass zu verbinden, Zweifel ausschalten und neue Inspiration geben.
Ich für meinen Teil beobachte sehr fasziniert diesen Prozess der Veränderungen. Deswegen werde ich in den nächsten Blogbeiträgen von meinem persönlichen Weg des Künstlers berichten, Erfahrungen und meine Erkenntnisse teilen. Der Weg unseres Lebens ist lang und doch ist unser Dasein im Vergleich zum Kosmos beängstigend gering. Du solltest keine Zeit verschwenden und das tun, was dich glücklich macht. Und mit deinem inneren Kompass wirst du deinen Weg finden.





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