Leben zwischen Farbe und Wort - intuitiv kreativ mit Mixed Media

Ich seufze frustriert. “Eigentlich heißt es: Egal, welches Ziel du hast - wichtig ist die Entscheidung loszugehen … und eigentlich dachte ich, ich bin auf dem Weg. Mich zu finden, mehr Anki zu sein und mich authentisch auszudrücken. Aber irgendwie…”
“Ich weiß nicht, was ich will. Wer bin ich überhaupt?”, tönt es immerzu in meinem Kopf.
“Aber ich weiß es, höre mir doch bitte mal zu!”, klingt die leise Stimme meiner Intuition. “Wenn du weniger nach außen schaust, sondern nach innen, wirst du es erkennen. Ich helfe dir dabei.”
Im Kopf ein zweifelndes Grummeln. “Und was willst du finden? Glaubst du, die anderen wird es interessieren? Und was ist, wenn du aus dem Rahmen fällst? Die Menschen haben Angst vor dem Anderssein.”
“Mich interessiert es. Das ist schon einer”, protestiert die Intuition. “Und mal unter uns: Die Welt braucht das Licht der Freigeister, authentische Seelen, die für mehr Farbe und Freude sorgen.”
“Aber wir sind nicht intuitiv - weder beim Malen noch beim Schreiben. Wir sind Kontrollfreaks und zu perfektionistisch”, versucht der Kopf, sich rauszureden. “Damit hat man keinen Erfolg.”
Die Intuition lacht. “Erfolg liegt immer noch im Auge des Betrachters. Das redest du dir alles ein. Es gibt so viel zwischen Farbe und Wort zu entdecken, aber das findest du nur, wenn du loslässt und deiner inneren Stimme folgst.”
“Na macht mal. Ich kehre anschließend die Scherben auf”, murrt mein Kopf.
Die Intuition lächelt beschwichtigend. “Das wirst du schon nicht. Vertraue mir und auf das, was dich glücklich macht, denn das weißt nur du selbst und niemand da draußen.”

So oder so ähnliche Gespräche laufen immer in mir ab, vor allem wenn es darum geht, kreative Projekte zu verwirklichen. Ich will so viel und weiß doch nicht, wie ich es umsetzen kann. Ehrlich gesagt, kann ich wirklich nicht genau sagen, was mein Problem ist. Es gibt mehrere Möglichkeiten:

  1. Mein Perfektionismus. Ich werde nie gut genug für die Ideen und Bilder in meinem Kopf sein… und schon gar nicht gut genug für die Vorstellung anderer.

  2. Mangelndes Selbstbewusstsein. Ich finde schon cool, was ich mache. Aber tun das andere auch? Hat es überhaupt Sinn, meine Arbeit mit der Welt zu teilen? Ich bin doch nicht perfekt. (Siehe Problem 1)

  3. Angst vor dem Erfolg. Darf ich überhaupt so weit denken? Bin ich überhaupt dafür gemacht, Erfolg zu haben? Was bedeutet Erfolg für mich? Habe ich die Energie regelmäßig abzuliefern und Arbeit reinzustecken?

  4. Angst vor dem Unbekannten. Wenn ich nicht weiß, was mich erwartet, schüchtert mich das ein. Bin ich auf dem richtigen Weg? Was ist der Sinn meines Lebens? Ich habe immer noch keine Ahnung.

Frage nicht, was die Welt braucht.
Frage dich selbst, was dich lebendig macht,
und gehe und tue das,
denn was die Welt braucht,
das sind Leute, die lebendig geworden sind.
— Howard Thurman / amerik. Philosoph, Theologe, Autor und Bürgerrechtskämpfer

All das versuche ich herauszufinden, indem ich wieder mehr auf meine Intuition vertraue, indem ich mich auf die Reise in mein inneres Universum begebe. Die Mittel meiner Wahl: Art Journaling und intuitives Malen. Mich frei machen, wieder ins Spielen kommen und den Druck herausnehmen. Den Impulsen folgen, die mir mein Körper schickt, denn Erfolg ist für mich, Kreativsein… das tun zu können, was mich glücklich macht und erfüllt … und wenn ich damit dann noch anderen helfen und inspirieren kann … Jackpott. In meinem aktuellen Job kann ich all das, was ich gerne mache: gestalten, schreiben, malen und zeichnen, vereinen. Ich habe keine Ahnung, warum ich immer mehr wollte, anstatt mich auf das zu konzentrieren, was mich erfüllt, worin ich gut bin. Vermutlich habe ich einfach Angst, einfach nur Anke zu sein, denn manchmal redet mir mein Kopf ein, dass einfach Anki nicht genug ist. Aber das ist totaler Quatsch. Eine liebe Freundin sagt immer: “Jeder sollte eine Anki haben.”
Denn es gibt mich nur einmal, mit all den Gedanken, Träume, Talenten und Ansichten. Ich möchte zu mir stehen, mir treu sein, authentisch meine kreative Seele sprechen lassen. Und hier auf dem Blog darf sie (unter anderem) zu Wort kommen.

Das Spielen wieder lernen

Ich habe schon letztes Jahr Art Journaling und Mixed Media für mich entdeckt und wollte neben dem Schreiben damit meine Geschichten und Gedanken teilen. Um mich nicht auf diese Reise zu mir selbst einzulassen, habe ich mir immer andere Dinge gesucht, die neu waren und mich ablenken. Ich wollte das Perfekte für mich finden, ohne überhaupt zu wissen, was perfekt für MICH bedeutet. Dabei geht es nicht darum, was die anderen denken. Wenn ich versuche, für andere perfekt zu sein, schade ich mir nur selbst. Diese Energie kann und möchte ich nicht aufbringen. Es muss nicht perfekt sein. Wichtig ist, dass ich lerne, Frieden mit mir, meiner Kreativität und meiner Intuition zu finden - mein inneres Künstlerkind wieder spielen zu lassen. Das habe ich jetzt begonnen. Diese Art Journal Seite ist einer meiner ersten Versuche, einfach alle Erwartungen loszulassen, indem ich übrig gebliebene Farbe von anderen Projekten oder Swatches auf die Seite gemalt bzw. geschmiert habe. Einfach drauf los - ohne nachzudenken, einfach nach Gefühl. Wenn ich irgendwo Reste hatte, habe ich sie hinzugefügt, egal ob Struktur- oder Metallpaste. Irgendwann hatte ich dann ein Bild im Kopf, wie ich diese Seite vollenden und ausdrücken konnte, was für mich “Zwischen Farbe und Wort” bedeutet: Mut, Neugierde, Authentizität, Spiel, Ausdruck und Vertrauen - in mich, meine Kreativität und ins Universum.
Damit fühle ich mich gut und freue mich auf die Reise in die Welt zwischen Farbe und Wort.

Material: Acrylfarbe, alte Buchseite, Micron Fineliner (Sakura), Volume Paste (Stamperia), Schablone (Stamperia), Metallic Gilding Polish (Creative Expressions), Quotes “Small Talk” (Tim Holtz), Stempel “Noteworthy” (Stampers Anonymous), weißer Acrylstift

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Über die Angst vor der Kunst und die Magie von Schreibübungen

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