Der Mutausbruch - Wenn das Universum Botschaften schickt
Manchmal sind wir wie festgefahren, spüren, dass irgendetwas nicht stimmt, sind unzufrieden, können aber nicht genau sagen, wo der Schuh drückt. Wir wünschen uns selbst eine Idee, einen Hinweis, was einer Nachjustierung bedarf, oder wo unser Weg hingehen soll. Genauso ging es mir nach meinem Kreativ-Urlaub. Ich wurde meinen Erwartungen nicht gerecht, die ich mir unnötigerweise immer selbst entgegenbringe. Lest selbst, was bei mir des Pudels eigentlicher Kern war und wo ich diesen wichtigen Hinweis erhalten habe und was Qi Gong damit zu tun haben wird.
Mein persönliches Kreativ-Retreat
Ja, ich habe einen kreativen Job. Müsste ich da im Urlaub eigentlich mal nicht kreativ sein? So im Nachhinein betrachtet, wäre das vielleicht auch mal gut gewesen. Aber das war nicht meine Intention. Ich wollte einfach mal fernab des (Arbeits)Alltags an meiner ganz persönlichen Vision arbeiten. An meiner Trilogie “Fuchsfeuer” schreiben und die Elemente im realen Leben pflegen, die auch den Weg in die Geschichte gefunden haben. Darunter zählen Energiearbeit (Qi Gong), Art Journaling, die Verbindung zur Natur und deren Ausdruck in Wort und Bild. Soweit so gut.
Doch was mache ich? Ich plane den Urlaub und nehme mir allerhand zusätzliche kreative Projekte vor.
- Qi Gong Videos und Bilder aufnehmen (Qi Gong in der Natur machen) 
- Art Journals füllen (ja Mehrzahl) - hab da noch ein paar Wanderjournals, wo ich etwas beitragen möchte) 
- eigene Mixed Media Orakelkarten fertigmachen 
- Stempel kolorieren (was auch noch mit meiner Arbeit zu tun hat) 
- am Roman weiterschreiben 
- Blogartikel schreiben 
- mich wieder in intuitives Malen einlesen und ausprobieren 
Gemacht habe ich davon vielleicht 40 Prozent. Ich habe hauptsächlich an “Fuchsfeuer” weitergeschrieben, beziehungsweise den ersten Band ein wenig umgeschrieben und ihn an meine neuen Ideen angepasst. Das ist auch das Einzige, womit ich wirklich glücklich bin. 
Auch die Orakelkarten sind fertig. Sie sind nicht hundertprozentig so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe … aber ich habe gelernt, dass es selten so perfekt wie in meinem Kopf wird. 
Qi Gong Videos und Fotos habe ich auch gemacht, was mich immer eine immense Überwindung kostet. Mich selbst bei sowas zu sehen, ist sehr befremdlich. Da muss ich mich noch daran gewöhnen. Aber ich glaube, es sind ein paar gute Sachen dabei. Auch hier versuche ich meinen Perfektionismus herunterzuschrauben. Für ein paar Eindrücke für den Blog wird es reichen.
Eine Art Journalseite habe ich gestaltet. Das ist jene aus dem Beitrag hier. Und da seht ihr den Beweis: einen Blogbeitrag habe ich auch geschrieben. Ansonsten war ich bei Wind und Wetter in der Natur unterwegs, Berg hoch, Berg runter, habe mal in die Sterne geschaut und ein paar Dokus geschaut.
Was bitte ist mein Problem?
Jetzt, wo ich das so aufschreibe, habe ich für drei volle Urlaubstage plus jeweils An- und Abreisetag doch echt viel geschafft. Doch kurz vor der Abreise traf mich ein kleines Tief. Ich war gestresst vom Urlaub, auch wenn es mir sehr gefallen hat.
In mir kamen Selbstzweifel hoch. Bin ich meiner kreativen Vision überhaupt gewachsen? Interessiert es überhaupt jemanden, was ich hier mache? Ich bin ein Paradox in sich selbst. Ich bin ein eher ängstlicher Mensch, möchte meine Gedanken und Kreativität mit anderen teilen und doch scheut mich die Arbeit, die es mit sich bringt, sowie die Meinung der anderen - bin gerade bei den Dingen, die wirklich ich bin, ganz schambehaftet. Ich hole mir gerne kleine Brocken, bei denen ich mir sicher bin, Bestätigung bei anderen, anstatt einfach die Vision durchzuziehen, die in mir heranwächst. Ich muss mich immer irgendwie versichern, dass ich auf dem richtigen Weg bin, dass ich so richtig bin, wie ich bin, auch wenn ich mich auch mal abseits der Norm bewege. 
Ungeduld und wenig Vertrauen in mich selbst und mein eigenes Gespür. Dieses Auf und Ab der Emotion und Motivation ist anstrengend und manchmal spüre ich, wie ich mich damit immer mehr selbst stresse. Dabei würde es mir echt gut tun auf alles zu pfeifen und dem Flow zu folgen, die Dinge auch einfach mal nur für mich machen, ohne dass dahinter ein tieferer Sinn steht. Und das ist eine Mammutaufgabe für mich.
Die Botschaft
Ich gebe es ganz offen zu. Ich bin total empfänglich für die Wunder des Lebens und die Geheimnisse des Universums, sowie dessen kleine Botschaften. Manche würden es Zufall nennen, aber für mich war es genau das, was ich in diesem Moment wissen musste.
Ich fuhr mit gemischten Gefühlen zurück nach Hause, fragte mich immerzu, wo mein Problem ist? Warum ich das nicht einfach durchziehen kann, nicht zu mir stehe und die Arbeit scheue, die es braucht, meine Botschaften nach außen zu tragen? Stichwort Blog und Social Media.
Es war auf der A14 in Richtung Halle, da überholte ich ein Auto. Was es für eines war, weiß ich nicht, aber es hatte als Kennzeichen “MUT”.
MUT.
Es dauerte ein paar Sekunden bis ich realisierte, was da auf dem Kennzeichen stand.
Mir schossen die Tränen in die Augen, denn genau das fehlt mir. Als Pink im Radio auch noch “It’s a Trustfall, Baby” sang, war es aus. Ich hatte meine Antwort. Mir fehlt Mut und das richtige Selbstvertrauen. Ich habe zwar ein gewisses Selbstbewusstsein, aber kein Selbstvertrauen. Und das ist ein Unterschied. Sich selbst bewusst zu sein und über sich zu lernen ist etwas anderes, als in dieses Wissen und meine Fähigkeiten zu vertrauen. Aber das kann ich lernen.
Erwartungen loslassen durch Energiearbeit
Ich kann hier keine allgemeingültige Lösung anbieten. Ich wähle den Weg, der mir entspricht und von dem ich glaube, dass er mir helfen wird. Und das ist Qi Gong. (Mehr dazu könnt ihr im folgenden Beitrag hier lesen)
Qi = Lebensenergie
Gong - Arbeit/Kultivierung
Und irgendwie schließt sich hier ein Kreis, denn ich habe lange überlegt, welche Formen ich praktizieren soll, bin immer zwischen den unterschiedlichsten Hin und Her gesprungen. Doch jetzt ist mir auch hier klarer, worauf ich mich konzentrieren kann: Auf Übungen zum Loslassen von Stress und Angst, sowie zum Aufbau von Energie und Mut. 
Dafür habe ich unter anderem das Ba Duan Jin sowie die Drachenformen ausgewählt. Zwei Arten, die ich sehr gerne übe und in die ich gerne weiter eintauchen werde. Ab Oktober beginnt meine Ausbildung zur QiGong Lehrerin und dieses oben geschilderte Erlebnis hat mir einmal mehr deutlich gemacht, dass alles miteinander zusammenhängt, dass wir ein Teil des großen Ganzen sind. Qi Gong macht mich offener, stärker und hoffentlich bald auch mutiger. Das Vertrauen ins Leben und ins Universum ist da, nun möchte ich lernen, es auch mir selbst entgegenzubringen.

 
             
             
             
            